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Studie zur Mobilität von Forschenden im Rahmen von MSCA veröffentlicht

22. Jul 2022

Die Generaldirektion Bildung, Jugend, Sport und Kultur (DG EAC) der Europäischen Kommission veröffentlichte in diesem Monat eine Studie, in der die Mobilität von Forschenden im Rahmen der Marie Skłodowska-Curie Actions (MSCA) analysiert wird. 

Die Autor/innen gehen darin insbesondere der Frage nach, wie die Zu- und Abwanderung von Wissenschaftler/innen innerhalb des Europäischen Forschungsraums ausgewogener gestaltet werden kann. Sie zeigen zunächst auf, dass sich der Zulauf von MSCA-Fellows überproportional auf eine kleine Anzahl forschungsstarker Regionen in Europa beschränkt und es einigen Staaten deutlich schwerer fällt, Forschende aus dem Ausland zu gewinnen. Diese länderspezifischen Unterschiede seien jedoch nicht auf die programmatische Ausrichtung von MSCA zurückzuführen, sondern würden vielmehr einen generellen Mobilitätstrend wiederspiegeln, wonach der Zufluss externer Wissenschaftler/innen vor allem von der Qualität des regionalen Forschungs- und Innovationsstandorts abhängig sei. Insbesondere die Möglichkeit zur Zusammenarbeit mit exzellenten Forschenden, die Qualität des Ausbildungsangebots sowie die jeweilige Forschungsinfrastruktur vor Ort seien bei der individuellen Auswahl der Gasteinrichtung ausschlaggebend.

Insofern sollten Reformen und Finanzhilfen seitens der EU und der Mitgliedstaaten vor allem auf eine gezielte Verbesserung der nationalen Forschungsstandorte abzielen, um deren Attraktivität für ausländische Wissenschaftler/innen zu erhöhen. Daneben werden im Bericht noch weitere Möglichkeiten diskutiert, wie das Mobilitätsverhältnis im Rahmen von MSCA ausgewogener gestaltet werden kann. So wird etwa für eine Ausweitung der unlängst eingeführten ERA Fellowships plädiert sowie vereinfachte Partizipationsmöglichkeiten innerhalb von MSCA Staff Exchanges vorgeschlagen, die für Einrichtungen aus forschungsschwächeren Staaten gelten sollen („hop-on facility“). Von der Einführung sogenannter „Return Grants“ wird hingegen abgeraten, da diese die beschriebenen Disparitäten verschärfen könnten.

Insgesamt macht die Studie jedoch deutlich, dass MSCA in hohem Maße dazu beiträgt, exzellente Forschende innerhalb der EU zu halten, wissenschaftliche Talente in die EU zurückzuholen und externe Wissenschaftler/innen aus dem Ausland zu gewinnen.