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Aktuelles

Marie Skłodowska-Curie Maßnahmen 2021-2022

17. Jun 2021

Die Europäische Kommission hat am 15. Juni 2021 das neue Arbeitsprogramm für die Marie Skłodowska-Curie Actions (MSCA) unter Horizon Europe veröffentlicht. Es gilt für zwei Jahre und beinhaltet sowohl das Budget als auch die Ausschreibungen zu allen Marie Skłodowska-Curie Actions von 2021-2022. Für das Calljahr 2021 ist ein Gesamtbudget von 817,1 Mio. EUR vorgesehen, für 2022 sind es 874,73 Mio. EUR.

Im Fokus steht die Karriereentwicklung von Forschenden. Das Arbeitsprogramm beinhaltet folgende Neuerungen bezüglich aller Förderlinien: Gegenüber Horizon 2020 wurden die Pauschalen angehoben. Neu eingeführt wurde zudem die long-term leave allowance. Sie soll Kosten abdecken, die einem Beneficiary im Fall von Abwesenheiten eines Fellows entstehen, die 30 Tage überschreiten. Zudem wurden kürzlich zwei neue Dokumente veröffentlicht: Ein Leitfaden für die Betreuung in MSCA sowie die MSCA Green Charter.

Die Einreichung aller Anträge innerhalb der MSCA muss bis zu den jeweiligen Einreichungsfristen über das elektronische Einreichungssystem der Europäischen Kommission erfolgen. Eine vorherige Registrierung per EU-Login ist für die Nutzung Voraussetzung.

Unter dem Arbeitsprogramm 2021-2022 werden folgende Förderlinien ausgeschrieben:

Postdoctoral Fellowships (PF)

Die Postdoctoral Fellowships unterteilen sich in zwei unterschiedliche Programme:

  • European Postdoctoral Fellowships können an einer Gasteinrichtung in einem EU-Mitgliedstaat oder an einer Gasteinrichtung in einem an Horizon Europe-assoziierten Staat für eine Dauer von 12 bis 24 Monaten stattfinden.
  • Global Postdoctoral Fellowships beinhalten eine „outgoing phase“ mit einer Dauer von 12 bis 24 Monaten in einem nicht-europäischen Drittstaat und eine obligatorische Rückkehrphase von 12 Monaten an einer Gasteinrichtung mit Sitz in einem EU-Mitgliedstaat oder in einem an Horizon Europe-assoziierten Staat.

Neu ist, dass in begründeten Fällen in beiden Fellowship-Programmen ein zusätzlicher Zeitraum von bis zu sechs Monaten am Ende der Projektlaufzeit an einer nicht-akademischen Einrichtung mit Sitz in einem EU-Mitgliedstaat oder in einem an Horizon Europe-assoziierten Staat beantragt werden kann und Entsendungen (Secondments) für maximal 1/3 der Projektlaufzeit (bei Global Postdoctoral Fellowships 1/3 der outgoing phase) weltweit stattfinden dürfen. Zudem dürfen sich ab sofort nur noch Forschende bewerben, die einen Doktorgrad innehaben und maximal 8 Jahre Vollzeit-Forschungserfahrung nach der Graduierung zum Zeitpunkt der Einreichungsfrist vorweisen können.

Das Reintegration-Panel, das Career Restart Panel und auch das Society and Enterprise Panel gibt es unter Horizon Europe nicht mehr. Allerdings können Zeiten, die außerhalb der Forschung verbracht wurden, Karriereunterbrechungen (bspw. wegen Elternzeit) sowie Zeiten, die man in einem nicht-europäischen Drittstaat verbracht hat (für Forschende, die sich wieder in einen EU-Mitgliedstaat oder in einen an Horizon Europe-assoziierten Staat eingliedern möchten), von den 8 Jahren Vollzeit-Forschungserfahrung abgezogen werden.

Die Mobilitätsregel, wonach Geförderte in den 36 Monaten vor der Einreichungsfrist nicht länger als 12 Monate im Land der Gasteinrichtung gelebt oder gearbeitet haben dürfen, gilt nun einheitlich für alle Antragstellenden, wobei der Antrag für eine Wiedereinreichung (selbe Gasteinrichtung und selber Forschende) den Qualitätsschwellenwert von 70% im Vorjahr erreicht haben muss.

Die Ausschreibung 2021 öffnet am 22. Juni 2021 und schließt am 12. Oktober 2021.

Die Ausschreibung 2022 öffnet am 13. April 2022 und schließt am 14. September 2022.

Doctoral Networks (DN)

Die Doctoral Networks fördern internationale Doktorandenausbildungsnetzwerke mit einer Laufzeit von bis zu vier Jahren. Die Konsortien bestehen aus europäischen und internationalen Partnern aus dem akademischen und nicht-akademischen Sektor.

Neu ist, dass unter Horizon Europe jedes Konsortium aus mindestens drei Einrichtungen aus drei verschiedenen EU-Mitgliedstaaten oder an Horizon Europe-assoziierten Staaten mit mindestens einer Einrichtung aus einem EU-Mitgliedstaat bestehen muss. Jeder Beneficiary eines Konsortiums muss mindestens eine/n Doktoranden/in einstellen. Neben der Variante der Doctoral Networks werden die Industrial Doctorates (ID) und Joint Doctorates (JD) zur Förderung angeboten. Für die Industrial Doctorates und Joint Dotorates gelten zusätzliche Mindestanforderungen:

  • Industrial Doctorates (ID): das Konsortium muss aus mindestens drei Einrichtungen bestehen, wovon zwei der drei Einrichtungen in verschiedenen Sektoren (akademisch/nicht-akademisch) angesiedelt sein müssen. Doktoranden/innen müssen mindestens 50% ihrer Zeit im nicht-akademischen Sektor verbringen. Bei gemeinsamer Betreuung können Partner aus dem akademischen und dem nicht-akademischen Sektor im gleichen Land angesiedelt sein.
  • Joint Doctorates (JD): das Konsortium muss aus mindestens drei Einrichtungen bestehen, die berechtigt sind Doktortitel zu vergeben, wovon mindestens zwei Einrichtungen berechtigt sein müssen, einen joint, double oder multiple Doktortitel zu verleihen und in einem EU-Mitgliedstaat oder an Horizon Europe-assoziierten Staat angesiedelt sein müssen.

Eine weitere Neuerung besteht darin, dass alle drei Varianten für Doktoranden/innen die Möglichkeit weltweiter Entsendungen (Secondments) für maximal 1/3 der gesamten Personenmonate anbieten, die für die Durchführung der Forschungsaktivitäten aufgewendet werden. Für die DN sind maximal 360 Personenmonate förderfähig, für JD und ID bis zu 540 Personenmonate. Im Falle einer Wiedereinreichung gilt ein Qualitätsschwellenwert von 80%, den ein Antrag im Vorjahr (unter einer MSCA DN Ausschreibung in Horizon Europe) mindestens erreicht haben muss.

Die Ausschreibung 2021 öffnet am 22. Juni 2021 und schließt am 16. November 2021.

Die Ausschreibung 2022 öffnet am 03. Mai 2022 und schließt am 15. November 2022.

Staff Exchanges (SE)

SE unterstützt intersektorale, internationale und interdisziplinäre Kollaborationen durch den Austausch von wissenschaftlichem, technischem und administrativem Personal. Basis ist ein gemeinsames Forschungs- und/oder Innovationsprojekt von mindestens drei Einrichtungen aus verschiedenen EU-Mitgliedstaaten oder an Horizon Europe-assoziierten Staaten sowie nicht-europäischen Drittstaaten und/oder verschiedenen Sektoren. Die maximale Projektlaufzeit beträgt vier Jahre.

Neu im Vergleich zum Vorgängerprogramm RISE unter Horizon 2020 ist, dass nun auch Entsendungen (Secondments), in einem begrenzten Rahmen innerhalb Europas im selben Sektor stattfinden können, sofern diese interdisziplinär ausgestaltet sind. Für die Austausche stehen unter Horizon Europe maximal 360 Personenmonate zur Verfügung.

Die Ausschreibung 2021 öffnet am 07. Oktober 2021 und schließt am 09. März 2022.

Die Ausschreibung 2022 öffnet am 06. Oktober 2022 und schließt am 08. März 2023.

Kofinanzierung (COFUND)

Über COFUND können neue und laufende regionale, nationale und internationale Postdoktoranden- oder Doktorandenprogramme kofinanziert werden. Die Programme fördern transnationale und sektorübergreifende Mobilität und sehen interdisziplinäres und sektorübergreifendes Training von Forschenden vor.

Neu bei COFUND ist, dass die Kofinanzierung durch die EU als eine monatliche COFUND Allowance vorgesehen ist, die zur Gegenfinanzierung des Gehalts des Fellows, der Ausgaben für Forschung und Networking, sowie für Management-Ausgaben genutzt werden kann. Grundsätzlich deckt die COFUND Allowance nun das Mindestgehalt der Fellows ab.

Die Ausschreibung 2021 öffnet am 12. Oktober 2021 und schließt am 10. Februar 2022.

Die Ausschreibung 2022 öffnet am 11. Oktober 2022 und schließt am 09. Februar 2023.

MSCA and Citizens (NIGHT)

Bei der European Researchers‘ Night, die jährlich am letzten Freitag im September stattfindet, soll im Rahmen einer größeren Abendveranstaltung ein breites Publikum für die gesellschaftliche Relevanz von Forschung und Wissenschaft sensibilisiert werden. Das Programm zielt darauf ab, Forschung und deren direkten Einfluss auf das tägliche Leben vorzustellen und vor allem junge Leute für Wissenschaft zu begeistern. Aus diesem Grund beinhaltet die Ausschreibung 2022 die Initiative “Forschende an Schulen”, die darauf abzielt, die Verbindung zwischen Forschung und Bildung zu stärken und die Interaktion mit Schülern/innen auf allen Ebenen der Grund- und Sekundarschulbildung zu fördern.

In der kommenden Ausschreibung sind Antragsteller dazu aufgerufen, ihre Aktivitäten auf die Themen der EU-Missionen (u.a. Krebsforschung oder klimaneutrale und intelligente Städte) zu fokussieren. Neu ist, dass die Förderung nun mittels einer im Antrag festgelegten Pauschale (lump sum) erfolgt. Anträge sollen idealerweise für zwei aufeinanderfolgende Veranstaltungen (European Researchers‘ Night 2022 & 2023) gestellt werden.

Die Ausschreibung 2022 öffnet am 22. Juni 2021 und schließt am 07. Oktober 2021.

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